Geschichtliche Entwicklung der heutigen petrogenetischen Vorstellungen
Abstract
Eine Tabelle gibt in 4 Spalten von je 5 Thesen einen Überblick über die Entwicklung allgemein geologischer und petrogenetischer Grundvorstellungen. Die Kontroverse vonWERNER undHUTTON (Spalte 1 und 2) am Anfang führte zu einem Kompromiß am Ende des 19. Jahrhunderts (Spalte 3). Die Tendenz der oft nur implizite angedeuteten Interpretationen seit etwa 1930 könnte zu einer nur wenig abgeänderten Form der TheorieHUTTONS zurückführen (Spalte 4). Bei Ausdrücken wie „magmatische Entstehung" sind zwei Fragen scharf auseinander zu halten: a) nach der Herkunft des Materials und b) nach den gesteinsbildenden Prozessen. In einem Diagramm sind die Antworten, die auf diese zwei Fragen in verschiedenen Theorien gegeben worden sind, gesondert dargestellt a) durch Schraffierung und b) durch Signaturen. An jeder Stelle der sieben, je einer Theorie zugeordneten Streifen, beziehen sich diese beiden Andeutungen auf die Entstehung des gerade darüber angeschriebenen Glieds einer kontinuierlichen Gesteinsserie. In drei Streifen macht ein schroffes Abbrechen der Schraffierung klar, welche Schwierigkeiten diesen Theorien aus den „Konvergenzen" erwachsen müssen. Die bisher kaum beachteten Konvergenzen zwischen den basischen Schichten des Bushveld-Komplexes und den benachbarten metamorphen Sedimenten hat S.VAN BILJON eingehend studiert und kürzlich an reichlichem Bildmaterial demonstriert. Diese Konvergenzen könnten zur weitgehenden Revision der hergebrachten magmatischen Deutung für den Bushveld-Komplex führen.
- Publication:
-
Geologische Rundschau
- Pub Date:
- June 1966
- DOI:
- 10.1007/BF01765785
- Bibcode:
- 1966GeoRu..55..460N